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Einmal ein Ritter sein.....

Für viele bedeutet es ein Ritter zu sein wenn man ein Dekoschwert am Gürtel trägt und ein Kettenhemd besitzt. Ritter sein bedeutet für uns nicht, sich einfach zu verkleiden. Ritter sein ist eine Lebenseinstellung.

Das Verhalten und sein Tun, das macht einen wahren Ritter aus und nicht das anlegen einer Rüstung oder das Polieren eines Schwertes. Auch heute noch kann man an diesen Idealen Festhalten und nach ihnen leben. Wenn man dies möchte.

Hier haben wir euch einen Bericht aus Wikipedia eingestellt in dem die ursprünglichen Ideale eines Ritters im Hochmittelalter aufgelistet sind.

 

Während des Hochmittelalters (1030 bis ca.1250) beinhaltete der Begriff vor allem in der Literatur das Ideal eines nichtkodifizierten Ethos des Rittertums, das folgende Wertvorstellungen umfasste:

  • mâze [ˈmaːsə]: maßvolles Leben, Zurückhaltung (P)

  • zuht [ˈtsʊxt]: Erziehung nach festen Regeln, Anstand, Wohlerzogenheit (P)

  • êre [eːrə]: ritterliches Ansehen, Würde (P)

  • triuwe [ˈtrywə]: Treue (S)

  • hôher muot [ˈhohɐ ˈmu.ɔt]: seelische Hochstimmung (P)

  • höveschkeit: Höfischkeit, Höflichkeit (S)

  • diemüete: Demut (S)

  • milte: Freigiebigkeit, Großzügigkeit (S)

  • werdekeit: Würde (P)

  • staete: Beständigkeit, Festigkeit (P)

  • güete: Freundlichkeit (S)

  • manheit: Tapferkeit (S)

Die ritterlichen Tugenden bestanden aus persönlichen (P) wie sozialen (S) Normen, die zum einen das Ansehen des Rittertums und damit des Adels überhaupt erhalten und begründen (êre, zuht), aber auch die Ordnung der sozialen Beziehungen der Menschen festigen und garantieren sollten. Sie dienten damit auch der Legitimation des Adels als des vornehmsten Standes.
Natürlich fußten sie auf den militärischen Tugenden von Treue und Tapferkeit (denn Ritter waren zunächst nichts anderes als die Soldaten eines Lehnherrens), überstiegen diese jedoch weit. Wichtig dabei ist zu beachten, dass es sich dabei um Idealisierungen handelt, die vornehmlich der so genannten höfischen Dichtung wie Erec, Parzival oder Iwein sowie dem Minnesang entlehnt sind und die sich dort in ritualisierten Handlungen niederschlagen. Die höveschkeit, aus dessen Begriff der neuhochdeutsche Begriff der Höflichkeit sich noch speist, bezeichnet die Umgangsformen am Hof, welcher ein gesittetes wie musisch gebildetes Verhalten nahelegt.
Im Minnesang (genauer: in der Hohen Minne) etwa wird diese Ritterlichkeit am stärksten ritualisiert, indem das lyrische Ich die Angeminnte zu einem unerreichbaren Ideal stilisiert, wobei es diese stets seines hôhen mouts, staete, diemüete und triuwe versichert.
Auch in den großen Ritterepen kommen die Ritterfiguren nur durch mâze und staete an ihr Ziel. Ritterlichkeit und christliche Tugenden wie sie sich in den mönchischen Tugenden der Hilfsbereitschaft, keuschen Zucht und Askese wiederfinden, ergänzen sich. Wenig umstritten ist auch die These, dass die ritterlichen wesentlich auf den christlichen Tugenden beruhen.
Für das Verständnis von mittelalterlicher Ritterlichkeit ist der Unterschied zwischen dem Figurentyp des Helden und dem des Ritters entscheidend. Der Held, wie er in Heldenepen des Artussagenkreises oder der Nibelungensage etwa in den Personen Siegfrieds oder König Artus' dargestellt wird, entspricht nicht dem Ideal höfischer Ritterlichkeit. Siegfried wird dort als ungehobelter, recht einfacher, jedoch mutiger Mann beschrieben, der nicht die ritterlichen Kriterien von êre und höveschkeit erfüllt. Die keltische Artussage (um 500) wird erst durch ihre spätere Rezeption in Frankreich (12. Jahrhundert) für die höfisch-ritterliche Dichtung interessant.


Quelle: Wikipedia.de

​Von Pagen zum Ritter

Knappen begannen ihre Lehrzeit meist mit dem 7. Lebensjahr als Page, um als Diener erste Erfahrungen im höfischen Umgang und dem Adelszeremoniell zu sammeln. Mit 14 Jahren wurden sie feierlich vom Priester vor dem Altar zu Knappen erhoben; dazu erhielten sie ein geweihtes Kurzschwert. Die Ausbildung fokussierte nun verstärkt das Erlernen des Waffenhandwerks. Der Knappe musste nun seinem Herrn beim Anlegen der Rüstung behilflich sein, die Waffen instand halten und die Pferdepflege überwachen. Auf Kriegszügen und zu Turnieren hatte er ihn zu begleiten, ihm die Waffen zu reichen und in jeder Beziehung für ihn zu sorgen. Ausgerüstet mit eigenem Schild, Eisenhut, Kurzschwert, Streitkolben oder Streitaxt, durfte er mitunter selbst am Turnier (insbesondere am Massenkampf, der Buhurt) teilnehmen. Nur mit Langschwert und Lanze, die den Rittern vorbehaltenen Waffen, durfte er nicht kämpfen. In Turnier und Schlacht hatte der Knappe seinen Herrn zu unterstützen. Beim Turnier führte der Knappe dem Ritter das Streitross nach, ein anderer trug Helm, Lanze und Schild (davon ihr französischer Name Ecuyer, Schildträger, Schildknappe). Im Gefecht hielt der Knappe sich hinter seinem Herrn, um ihm Hilfe zu leisten, wenn er verwundet wurde, ihm ein anderes Pferd oder eine andere Lanze zu reichen oder die gemachten Gefangenen in Verwahrung zu nehmen.

Hatte der Knappe das 21. Lebensjahr erreicht und sich durch Mut und Treue ausgezeichnet, so empfing er die Schwertleite bzw. den Ritterschlag.

Knappen, die aus persönlichen oder wirtschaftlichen Gründen nicht für den Ritterschlag in Frage kamen, versuchten häufig als Edelknechte ein rittermäßiges Leben zu führen.

Quelle: Wikipedia.de

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